U23-Athleten unter Druck

Bei der zweiten Leistungsüberprüfung der U23 im Kleinboot, die am Pfingstwochenende auf der Olympia-Regattastrecke Oberschleißheim bei München durchgeführt wurde, erhielten die Ambitionen der RTHC-Athleten Nikita Mohr, Robin Goeritz und Julius Christ einen deutlichen Dämpfer.

Durch das schon in den letzten Wochen üble Wetter plagte Nikita seit Donnerstag letzter Woche ein Infekt, der ihn letztlich komplett am Start hinderte. Er musste das gesamte Wochenende auf dem Hotelzimmer verbringen, ohne in das Geschehen eingreifen zu können. Für ihn heißt das laut Trainer Ralf Müller, in zwei Wochen in Ratzeburg alles auf eine Karte zu setzen.

Auch für Robin und Julius war das Wochenende kein Spaß. Bereits am Anreisetag herrschten Regen, starker Wind und herbstliche Temperaturen. Am Samstag zog der Regen vorübergehend ab und machte den Blick auf den weiß-blauen bayerischen Himmel frei. Die Sonne sorgte für angenehmere Temperaturen. Jedoch wurde der Wind noch stärker und blies mit bis zu 60 km/h schräg schiebend in die Strecke. In der Nacht auf Sonntag schließlich war es wieder vorbei mit Trockenheit und der Regen kam zurück mit morgendlichen Temperaturen um 7°, während der Wind nicht mehr ganz so heftig blies.
Das Testfeld der U23-Riemenzweier war sehr stark besetzt. Unter den 24 Booten befanden sich mehrere starke Crews, die beim ersten Kleinboottest in Köln noch nicht vertreten waren.
Im Vorlauf am Samstagmorgen ruderten Robin und Julius nach einer kontrollierten ersten Rennhälfte mit einer Steigerung auf den zweiten 1000 m auf den dritten Platz. Damit qualifizierten sie sich für die Zwischenläufe A/B und sicherten die Chance zur Qualifikation für die Finals A/B ab. Das Auftaktergebnis lag im Plan, auch wenn beide mit ihrer ruderischen Leistung nicht ganz zufrieden waren.
Zum nachmittäglichen Zwischenlauf hatte der Wind noch weiter zugelegt und erschwerte ab der 1000 m-Marke durch die Wellen das Rudern deutlich. Außerdem sorgte er für nicht einheitliche Bedingungen auf den Bahnen.
Auf den ersten 500 m fuhr der Fühlinger Zweier gut mit. Nach etwa 650 m ging in vier Booten gleichzeitig plötzlich die Post ab, worauf Robin und Julius etwas verzögert reagierten. Die dadurch entstandene Lücke auf den zum Finale A nötigen dritten Platz konnten sie trotz zweier Druckspurts nach der 1000- und 1500 m-Marke nicht mehr schließen. 250 m vor dem Ziel entschieden sie sich dann, noch ein paar Körner zu sparen und begnügten sich mit Platz 5, was das Finale B bedeutete.
Am Sonntagmorgen standen bei üblen Bedingungen die Finalläufe an. Für Julius und Robin war der Rennverlauf fast eine Kopie des Zwischenlaufs. Bis 750 m war der Köln-Leverkusener Zweier dabei und verlor danach den Kontakt zur Spitze. Der vierte Platz bedeutete den insgesamt 11. Rang, da das A-Finale mit 7 Booten gestartet worden war.
Einige ungewohnte rudertechnische Abstimmungsprobleme sorgten über das Wochenende dafür, dass sie mehr mit sich selbst als mit der Gestaltung der Rennen zu tun hatten.
Ihre Leistung bei der Überprüfung in Köln vor vier Wochen konnten die beiden Ruderer vom Fühlinger See damit nicht bestätigen, was die Ausgangsposition mit Blick auf die Mannschaftsbildung zur U23-WM erschwert.
Inzwischen hat Bundestrainer Christian Viedt die Einladung zur Mannschaftsbildung jedoch ausgesprochen, so dass wir gespannt auf die weitere Entwicklung schauen.
Die nächsten Stationen sind am kommenden Wochenende rennmäßige Belastungen in Köln-Fühlingen und am ersten Juniwochenende die entscheidende Regatta in Ratzeburg.

(Roderich Christ, Ruderwart Leistungssport im RTHC Bayer Leverkusen e.V. Kontakt: Roderich.Christ@gmx.de)

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