Nikita Mohr und Finn Wolter besiegen im A-Finale von Varese den ersten DRV-Zweier

Nikita Mohr und Finn Wolter besiegen im A-Finale von Varese den ersten DRV-Zweier

Julius Christ und Sönke Kruse steigern sich im Zweier ohne Steuermann von Rennen zu Rennen und werden Achte

Die Junioren und Juniorinnen erreichen in Gent/Belgien gute Ergebnisse

Die Top-Athleten des RTHC, Nikita Mohr und Julius Christ, haben beim ersten World Rowing Cup der olympischen Saison in Varese/Italien im Leichtgewichts-Männer-Doppelzweier bzw. Männer-Zweier ohne Steuermann sehr gute Leistungen gezeigt und durchaus für Furore gesorgt.

Im leichten Männer-Doppelzweier traten die beiden deutschen Boote im Vorlauf nicht gegeneinander an, sodass beide theoretisch direkt ins Finale hätten einziehen können. Im ersten Vorlauf starteten die Herausforderer (GER2) Nikita Mohr und Finn Wolter (RTHC Bayer Leverkusen und RC Witten). Mit ihrem dritten Platz mussten sie in den Hoffnungslauf, in dem sie u.a. auf GER1 (Tokio-Silbermedaillist Jonathan Rommelmann und Paul Leerkamp (Crefelder RC und Osnabrücker RV)) trafen, die in ihrem Vorlauf Zweite wurden.

Vorlaufsieger wurden jeweils die Bronze- bzw. Silbermedaillengewinner der WM 2023 in Belgrad.

Im Hoffungslauf traten auf den Bahnen drei und vier Rommelmann/Leerkamp und Mohr/Wolter direkt gegeneinander an. Ein zweiter Platz war zur Qualifikation für das A-Finale notwendig. Die beiden deutschen Boote führten das Feld bis ca. 300 Meter vor dem Ziel an. Dann versuchte Österreich, die Führung zu durchbrechen, doch mit einem beeindruckenden Endspurt konnten Mohr/Wolter die Österreicher in ihre Schranken weisen und sich neben Rommelmann/Leerkamp ebenfalls für das A-Finale qualifizieren.

Dort trafen hochkarätige Gegner aufeinander, darunter die Schweizer und die Italiener, die Silber und Bronze bei den Weltmeisterschaften errungen hatten.
Auf den letzten 500 Metern setzte Italien (ITA1) zum Endspurt an und überholte die Schweiz, die somit auf dem Silberrang landete. Norwegen holte sich die Bronzemedaille. Das zweite Boot aus Italien (ITA2) belegte den vierten Platz, gefolgt von GER2 mit Nikita Mohr und Finn Wolter. Jonathan Rommelmann und Paul Leerkamp überquerten die Ziellinie als sechste, eine halbe Sekunde hinter dem fünften Platz.
Die leitende Bundestrainerin Brigitte Bielig äußerte sich überrascht zum Ausgang des Rennens: "Es war überraschend - Rommelmann und Leerkamp haben sich da ein bisschen den Schneid abkaufen lassen. Sie waren sehr unter Spannung, während der andere Zweier nichts zu verlieren hatte. Mohr und Wolter haben ein gutes Rennen geliefert, das muss man einfach bestätigen."

Damit zeigten die amtierenden U23-Weltmeister Nikita Mohr und Finn Wolter ihr Talent und ihre aufsteigende Tendenz, die sie auf Augenhöhe mit dem Top-Boot des DRV und in die Nähe der absoluten Weltspitze gebracht hat, denn auf die Bronzemedaille fehlten nur 0,64 Sekunden. Lediglich der Doppelvierer der Frauen war in der DRV-Flotte in Relation zur jeweiligen Weltbestzeit noch etwas besser.

Das Projekt Paris 2024 unter Leitung des Sportwissenschaftlers und Rudertrainers Stefan Piesik kann schon bis hierhin als erfolgreich gelten.

Offen ist aktuell allerdings der weitere Saisonverlauf. Hierzu befinden sich die Verantwortlichen im Austausch mit dem DRV.
 

Auch im Männer-Zweier ohne traten zwei deutsche Boote an, nämlich das Boot GER2, zusammengesetzt aus den Ersatzmännern Mark Hinrichs und Marc Kammann (Limburger Club für Wassersport und Der Hamburger und Germania RC), und GER1 mit Julius Christ und Sönke Kruse (RTHC Bayer Leverkusen/RV Münster), die sich in der nationalen Ausscheidung in Hamburg durchgesetzt hatten und die Nachqualifikation für die Olympischen Spiele in Paris im Blick haben.

GER2 wurde in seinem Vorlauf fünftes Boot und musste damit in den Hoffnungslauf. GER1 mit Julius Christ und Sönke Kruse musste im zweiten Vorlauf gegen die Sinkovic-Brüder aus Kroatien, die amtierenden Olympiasieger und die Schweizer Röösli/Gulich, amtierende Weltmeister von 2023 antreten. Der kroatische Zweier wurde Zweiter, während die Schweiz den Vorlauf für sich entschied.

Julius Christ und Sönke Kruse konnten rudertechnisch nicht das abrufen, was sie in Hamburg bei der nationalen Selektion gezeigt hatten und landeten hinter Italien 1 auf dem vierten Platz, gefolgt von Schweden auf Rang fünf.

Mit ihrem Rennen in diesem hochkarätig besetzten Vorlauf war das Duo nicht einverstanden. „Wir sind ziemlich unzufrieden. Es gibt viel, was wir verbessern müssen“, sagte Kruse und Trainer Alexander Weihe ergänzte: „Es ist uns nicht gelungen, an die Leistung von Hamburg anzuknüpfen. Wir wissen aber, was wir besser machen müssen.“

Im Hoffnungslauf 2 des Männer-Zweiers trafen beide deutschen Boote dann direkt aufeinander. Erneut waren hier die Sinkovic-Brüder die Gegner, sowie das zweite britische Duo Stewart/Robson. Julius Christ und Sönke Kruse und die Ersatzleute Hinrichs/Kammann lieferten sich ein spannendes Rennen, in dem Großbritannien und Kroatien im Endspurt die Führung übernahmen und die deutschen Boote distanzierten. Für das A-Finale wäre der zweite Platz erforderlich gewesen, so dass beide Boote ins B-Finale mussten. Gegen Hinrichs/Kammann behielten Christ/Kruse jedoch klar die Oberhand.
Sabine Tschäge, die Disziplintrainerin Männer-Riemen, lobte die Leistung des Zweiers trotzdem und betonte die Steigerung gegenüber dem vorherigen Wettkampftag: „Gestern hat der Zweier ohne sein Konzept über die Strecke verloren. Das war heute deutlich besser, aber mit dem Olympiasieger im Rennen war das schon hochkarätig besetzt. Insgesamt haben sie das erstmal gut gemacht.“ Auch Alex Weihe, Bootstrainer des Männer-Zweiers, äußerte sich positiv: „Den Jungs ist heute erstmal eine gute Reaktion und ein Schritt in die richtige Richtung gelungen. Mit der ersten Streckenhälfte sind wir sehr zufrieden, in der zweiten müssen wir das System dann aufrechterhalten.“ Für das anstehende Rennen zeigte sich Weihe optimistisch: „Ziel für morgen ist eine weitere Stabilisierung unseres Rennprofils. Gelingt uns das, fahren wir um den Sieg im B-Finale mit und haben dann auch die Möglichkeit, uns gegen den WM-Dritten aus Irland zu beweisen.“

„Wir haben uns gegenüber dem Vorlauf gesteigert und sind eine gute erste Hälfte gefahren, letztlich haben wir gegen zwei starke Boote den Kürzeren gezogen“, sagte Sönke Kruse. Es gewann der zweite britische Zweier vor den Sinkovic-Brüdern. „Hier bekommen wir genau das, was wir brauchen: extrem starke Gegner, mit denen wir uns messen können und die uns auch unsere Fehler aufzeigen. Bis zur Quali-Regatta haben wir noch Arbeit vor uns. Es war ja klar, dass es kein Selbstläufer wird“, so Kruse.

Im B-Finale waren Italien 2, Schweden und die WM-Dritten von 2023 Irland die Gegner der deutschen Boote.

Während die Schweden das Schlusslicht bildeten, behauptete sich Irland an der Spitze. Im finalen Sprint holten Christ/Kruse nochmal etwas auf, konnten die Iren aber nicht ganz einholen. Der Abstand betrug auf der Ziellinie rund eine Bootslänge (2,5 Sekunden).

Mit dem zweiten Platz vor Italien (ITA2) und dem zweiten deutschen Boot (GER2) zeigte sich Bootstrainer Alexander Weihe zufrieden: "Die Jungs haben erfolgreich umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten, und zeigten eine stetige Steigerung von Rennen zu Rennen. Der Wettkampf hat uns aufgezeigt, an welchen Punkten wir bis zur Qualifikation in Luzern (19.-21. Mai) arbeiten müssen."

Die von Christ/Kruse geruderten Zeiten wurden außerdem in jedem Rennen schneller und untermauerten bei sehr vergleichbaren Bedingungen die positive Entwicklung: von 6:43,48 min im Vorlauf über 6:37,49 im Hoffnungslauf verbesserten sie sich bis zum Finale auf 6:33,64.

Der zweite deutsche Zweier mit Marc Kammann und Mark Hinrichs lag im B-Finale nach 500 Metern in Führung, verlor dann über Strecke aber den Anschluss und wurde Vierter.

Die übrige Rennmannschaft des RTHC mit 14 Ruderern und Ruderinnen sowie 2 Trainern startete derweil auf der Frühjahrsregatta mit internationaler Beteiligung in Gent/Belgien.

Diese Regatta ist immer ein guter und beliebter Start nach der langen Winterpause. Eine Besonderheit ist, dass bis auf wenige Einer-Rennen im B-Juniorenbereich auch alle Junioren über die olympische Distanz von 2000 m starten, was manchmal für die erst 15-jährigen Sportler eine Herausforderung darstellt.

Außerdem werden alle Läufe eines Rennens gemeinsam gewertet und mit Ausnahme der U23 gibt es auch keine Unterscheidung zwischen Leichtgewichten und der offenen Gewichtsklasse.

Am Samstag startete Katharina Schulz im Einer das erste Mal bei den A Junioren. Sie schlug sich wacker und war drittschnellste Deutsche.
Als nächstes wurde unser Vierer der Mädchen Hana Schumann, Jule Bolten, und Jonna Thiebes gemeinsam mit Julie Spring aus Witten mit Spannung erwartet. Die Mädchen aus Rheinland Nord boten scharfe Konkurrenz, aber auch hier wurde das Leverkusen/Wittener Boot drittschnellste deutsche Crew. 
Unsere B Junioren/Juniorinnen Samuel Blöcher, Erik Vondey, Michael Burger und Emily Vondey fuhren beherzt ihre Einer-Rennen. Erik ruderte hierbei drei Bootslängen hinter dem zweitplatzierten Bonner durch das Ziel. Hier ist sicher auch noch Luft nach oben.
Besonders die Juniorinnen haben in ihren Einerrennen gute Platzierungen erreicht und können erst einmal mit dem Ergebnis zufrieden sein. 
Am Samstag und Sonntag starteten außerdem einige Sportler im Doppelzweier.
Jonna Thiebes und Julie Spring erruderten am Samstag sicher den ersten Platz u.a. vor einer Reihe deutscher Konkurrenten.

Bei den Junioren fighteten am Samstag Juri Sagurna und Sebastian Porr mit Paul Reifenhäuser und Esteban Lux. Sie starteten im gleichen Lauf und schenkten sich nichts. Juri und Sebastian haben mit einem beherzten Endspurt das interne Rennen gewonnen.
Im Doppelvierer mit Sebastian Porr, Paul Reifenhäuser, Esteban Lux und Juri Sagurna, damit eine Besetzung mit zwei erst- und zwei zweitjährigen B Junioren (15 bzw. 16 Jahre). Die Jüngeren wurden gut integriert und motiviert vom Sieg in ihrem Lauf am Samstag fuhren sie Sonntag ein gutes Rennen und blieben den Konkurrenten aus Deutschland hart auf den Fersen.
Gut schlug sich auch Timo Krings im Junior A-Einer (17/18 Jahre). Am Samstag und Sonntag lag der Krefelder Justus de Gruyter als deutscher Starter vor ihm. Die Kleinbootüberprüfung am kommenden Wochenende in Krefeld wird hier mehr Aufschluss geben.

Trainer Takatomo Furumai nutzte die Gelegenheit, sich im Männer-Einer der Konkurrenz zu stellen. An beiden Tagen trug er zur Siegerliste bei und ruderte mit Abstand durchs Ziel.
Luca Volkert und Tim Vennes aus Mülheim hatten im Zweier einen schweren Stand. Im Vierer ohne mit Timo Krings und Tim Kroesche (ebenfalls Mülheim) klappte es besser und sie gewannen die Silbermedaille.
Matthias Haggenei fuhr seine Rennen sehr taktisch, was ihm am Sonntag besser gelang als am Samstag. Auch er nutzte die Regatta als Vorbereitung für die deutsche Kleinbootmeisterschaft in Krefeld.

Mit drei Siegen und zwei guten Vizeplätzen, guter Laune und müden Ruderern ging es am Sonntag zurück nach Köln-Fühlingen.

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